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Vira Bhadrasana (Krieger (Helden)- stellung

Eine meiner Lieblings-Asanas sind die Kriegerpositionen. Sie stärken und erden uns in der Übung von den Füßen hinauf über die Beine hin zur Körpermitte. Dabei möchten wir ganz regungslos werden, um in dieser kraftvollen Position unsere eigene Sanftheit und Leichtigkeit im eigenen Atem zu entdecken.

Der Mythos der Asana

Virabhadra = Name eines mythischen Kriegers

Dem Mythos nach hat Shiva seine Gefährtin verloren. Sie hatte ihr Leben aus Schmach geopfert und sich verbrannt, weil ihr Vater Daksha sie und Shiva nicht zu einem feierlichen Ritual eingeladen hatte. Daraufhin riss sich Shiva vor Wut einige Haare aus seinem Schopf und erschuf daraus einen kraftvollen Krieger – Virabhadra. Dieser zog, bauftragt von Shiva, mit all seiner Kraft, brennenden Augen und Waffen in den Kampf, um sich bei Daksha zu rächen und am Ende auch zu siegen. Heute können wir im übertragenen Sinne eher den Kampf mit unserem eigenen EGO beispielsweise in der Kriegerposition verstehen. Vielleicht einen friedvollen Krieger, der nach Harmonie und Frieden sucht.

Meine persönliche Yogamatten-Essenz
Für mich steht die Krieger-Asana für die Entwicklung meines eigenen spirituellen Kriegers. Dabei geht es darum, die Dinge die mich bewegen oder die Dinge, die mich gerade beschäftigen mit geistiger Kraft, Mut und Festigkeit umzusetzen. Allerdings ohne Sie mit aller Gewalt zu erzwingen. Eher mit einer positiv, fließenden Kraft. Dazu zählt ein achtsamer Umgang mit den Dingen, die mir auf dem Weg begegnen. Dazu zählt auch eine friedvolle Reflexion dessen, was  passiert. Dazu zählt auch die Demut, die ich in jedem Moment brauche, um den Glanz des Augenblicks zu erkennen. Sukha bringt die Leichtigkeit mit, damit der Fluss des Lebens ungebremst fließen kann. So hat mein EGO weniger Chancen sich breit zu machen. Immer öfter gelingt mir dieser friedvolle „Kampf“ mit meinem EGO – jedoch nicht immer.

Sthira Sukham Asanam – Sutra nach Patanjali
Auch bei der Kriegerposition, wie bei allen anderen Positionen auch geht es auch darum das Wechselspiel von Sthira und Sukka zu erfahren. Sthira bedeutet stabil und fest, standhaft und kraftvoll. Sukha steht für Leichtigkeit und Loslassen. Gerade, weil es eine kraftvolle Asana ist, gilt es zu entdecken, wie wir beim längeren Halten der Position zentriert bleiben können ohne zu verkrampft zu werden. Wenn also vor lauter Anstrengung, die ersten Stirnfalten sich zeigen, dann haben wir den Moment von Sukha verpasst und der inneren Leichtigkeit, die entspannt und mühelos den Atem fließen lassen kann nicht die Aufmerksamkeit gegeben. Die Kunst ist es den richtigen Mix zwischen Kraft und Leichtigkeit zu entdecken.

Welche Herausforderungen zeigen sich?

  • Bei dieser Asana stärkst du sehr deutlich spürbar den Oberschenkel (Quadrizeps) des vorderen Beins. Versuche den hinteren Fuß feste im Boden zu verankern. Je tiefer du in diese Asana mit Deiner Hüfte eintauchst und je weiter die Fußstellung in dieser Übung ist, desto kraftvoller wird dir der Krieger erscheinen. Darin steckt zugleich auch die Herausforderung, nämlich gleichmäßig und sanft zu atmen.
  • Sind vor lauter Anstrengung Stirnfalten spürbar und Ehrgeiz breitet sich aus, dann ist wieder Achtsamkeit und Loslassen gewünscht. Der Krieger kämpft mit Deinem EGO welches seine Stärke zeigen möchte und sich nach Anerkennung sehnt.

Worauf soll ich achten?

  • Achte bitte auf den hinteren Fuß, der fest im Boden seine Verwurzelung finden sollte. Deshalb dürfen Bein- und Fußmuskeln Kraft aufbringen und sich stärken, je mehr du eintauchst in die Kriegerposition.
  • Auf das vordere Bein achten. Das vordere Knie sollte nicht über die Verse hinausgeschoben werden. Wenn das geschieht, dann leicht mit den Fuß weiter nach vorne bewegen oder wieder achtsam etwas mit dem Knie zurückgehen.
  • Die Ausrichtung des vorderen Knies beachten. Es sollte geradeaus ausgerichtet sein, auch wenn die Hüfte etwas nach außen strebt. Diese Standhaltung ist mit einer leichten Außenrotation der Oberschenkel verbunden. Spüre bei der Übung den festen Stand.
  • Beobachte Deinen Atem. Lasse ihn sanft fließen. Im Außen bist du kraftvoll im Inneren bist du sanft.
  • Dein Blick ist fest und geht über den vorderen Arm, über deinen Mittelfinger hinaus in die Weite.

Wirkungen der Asana.

  • Stärkt deine Beinmuskulatur
  • stärkt dein Selbstbewusstsein
  • fördert dein Durchsetzungsvermögen
  • erdet dich
  • Chakren: spricht insbesondere dein Wurzelchakra an (Muladhara-Chakra)
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